Zeltgeflüster 2-2022: Wölflinge
Wie Kleidung möglichst lange überlebt
Liebe Wölflinge,
wow! Ich habe euch letzten Winter erzählt, dass ich neue Kleidung für mich suche, in der ich mich wohlfühle. Und dass es mir in Zukunft nicht mehr so wichtig ist, was andere über meine Klamotten denken. Auf meine Bitte, mir neue, schöne Klamotten zu malen, haben sich so viele von euch gemeldet – danke! Ich hab direkt ein paar Sachen anprobiert, das seht ihr auf diesen Seiten. Wenn ihr noch ein bisschen herumprobieren möchtet, was ihr für die beste Wölfi-Kleidung haltet, schaut doch mal unten beim Slider vorbei.
Weil mich interessiert, wo eigentlich meine Kleidung herkommt, habe ich mich auf eine kleine Reise begeben und Erstaunliches herausgefunden! Davon erzähle ich euch in dieser Ausgabe. Außerdem gebe ich euch ein paar Tipps, wie eure Sachen länger heil bleiben und wie ihr sie repariert, sollten sie doch einmal kaputt sein.
Viel Spaß beim Lesen!
Euer Wölfi
Zieht Wölfi an!
Kleidung richtig lagern
Eure T-Shirts und Hosen bleiben viel länger heil und schön, wenn ihr sie nicht nach dem Tragen zu einer großen Kugel knüllt und in die Ecke legt. Packt sie lieber locker zusammen und findet den richtigen Ort für sie – bestenfalls auch nicht hinter einer Schranktür oder in einer Schublade, damit beim Auf- und Zumachen kein Teil vom Stoff gequetscht wird. Breitere Kleiderbügel sind besser als die dünnen aus Metall.
Richtiges Reinigen
Je öfter und heißer die Kleidung gewaschen wird, desto schneller geht sie auch kaputt. Jeder Waschgang und jedes Trocknen setzt eure Sachen hohen Temperaturen und viel Reibung aus: So verliert jedes Stück immer ein paar ganz kleine Stoffteile, sodass nach und nach ein Loch entsteht. Fragt doch einmal eure Eltern, wie und wie oft ihr eure Sachen waschen sollt oder ob ihr den Grasfleck nicht auch einmal mit der Hand auswaschen könnt.
Für jeden Zweck die richtige Kleidung
Beim Sport, beim Spielen und Toben, beim Rollen auf dem Rasen und beim Hinfallen werden eure Sachen schneller dreckig und gehen eher kaputt. Das heißt aber nicht, dass ihr damit aufhören sollt! Vielleicht habt ihr ein T-Shirt, das ihr sowieso nicht mehr mögt und das ihr tragen könnt, wenn ihr wisst, dass ihr dreckig werdet? Und die schöneren Sachen tragt ihr dann, wenn ihr sie nicht so stark strapaziert.
von Valerian Laudi - Redaktion Wölflingsstufe
Ein T-Shirt reist um die Welt
Bis ein T-Shirt bei uns im Geschäft landet, hat es eine lange Reise hinter sich: einen Weg mit vielen Stationen und Arbeitsschritten. Dieser Weg heißt Lieferkette. Wie diese Lieferkette aussehen kann, erfahrt ihr hier.
Es beginnt mit dem Stoff, aus dem die Kleidung genäht wird. Häufig nutzt man dafür Baumwolle. Das ist eine Pflanze, die in warmen Regionen wächst, zum Beispiel in Indien oder Tansania. Gerade in Afrika wird Baumwolle oft von kleinen Betrieben angebaut und von Hand geerntet. Die Farmer*innen bekommen dafür leider wenig Geld.
Die Baumwolle wird dann zu Garn gesponnen. Das passiert in großen Fabriken, häufig in der Türkei. Von dort geht die Reise nach Taiwan, wo das Garn zu Stoff verwebt wird. Als nächstes wird der Stoff eingefärbt. Das passiert in China. Dann geht es nach Bangladesch. Hier wird der Stoff zurechtgeschnitten und zu Kleidung vernäht. Das fertige T-Shirt wird in eine Lagerhalle nach Europa verschickt. Von dort geht es mit dem Lkw weiter ins Geschäft oder vor eure Haustür.
Warum wird so viel hin- und hergeschickt?
Insgesamt ist das T-Shirt nun mehrere zehntausend Kilometer gereist. Eine richtige Weltreise! Die einzelnen Arbeitsschritte werden immer dort durchgeführt, wo dies am günstigsten ist. Um mehr Aufträge zu erhalten, wollen Fabriken die Arbeit ganz billig anbieten. Darunter leiden die Arbeiter*innen. Sie bekommen sehr wenig Lohn, obwohl sie viele Stunden ohne Pause arbeiten. Häufig reicht es nicht, um ihre Familie zu ernähren. Dann müssen auch die Kinder arbeiten, statt zur Schule zu gehen.
Warum ist so eine Produktion schlecht?
Es gibt viele Gründe, die gegen die billige Produktion sprechen. Die Stofffarbe enthält giftige Chemikalien und die Maschinen in den Fabriken sind laut. Trotzdem gibt es keine Schutzkleidung für die Angestellten. Das spart den Fabriken Geld, doch die Arbeiter*innen können krank werden. Außerdem belastet der lange Transport unsere Umwelt.
Wie kann man es besser machen?
Es ist schwierig, Kleidung zu finden, die nicht so weit gereist ist. Man kann aber Kleidung kaufen, die fair produziert wird. Das bedeutet, dass die Menschen, die diese Kleidung herstellen, fairer bezahlt werden. Sie werden auch bei der Arbeit geschützt. Wusstet ihr zum Beispiel, dass eure Kluft fair hergestellt wurde? Was auch hilft, ist, weniger Neues zu kaufen. Zum Beispiel indem ihr Kleidung von euren großen Geschwistern auftragt oder Kleidung mit Freund*innen tauscht. Damit wir neue Kleidung kaufen können, müssen viele Menschen lange arbeiten und die Kleidung wird viele zehntausend Kilometer durch die Welt geschickt. Es ist auch fair, wenn wir mit Kleidung vorsichtig umgehen und sie lange nutzen.
von Magdalena Pollmann - Redaktion Wölflingsstufe
Aus Alt mach Neu!
Der Rucksack ist gepackt! Morgen geht’s ins Sommerlager! Aber halt, Moment: Wo ist mein Kuschelkissen? Oh nein, ich kann es nicht finden – was mache ich da bloß? Alle Kissen hier zu Hause sind zu groß oder zu unbequem. Und kaufen kann ich auch keines mehr, denn mir fehlt die Zeit. Aber man muss ja eh nicht immer alles neu kaufen. Ich könnte doch … da ist doch noch … genau, da ist ein altes T-Shirt, das mir nicht mehr passt. Und das alte Sofakissen hat Papa auch aussortiert. Da mach ich mir doch schnell mein eigenes Kissen! Das ist einzigartig und niemand kann es verwechseln!
Materialien
Ein altes T-Shirt
Die Füllung von einem alten Kissen
Wäscheklammern
Eine Schere
Nadel und Faden
So geht's
1. Legt das T-Shirt gerade vor euch hin. Schneidet aus der Vorderseite und der Rückseite ein Viereck aus. Wenn kein Bild auf dem T-Shirt ist, kann man es einfach unter den Ärmeln abschneiden, ansonsten schneidet um das Bild herum.
2. Legt nun die beiden T-Shirt-Seiten, die eigentlich außen sind, aufeinander und haltet sie mit Wäscheklammern zusammen. So kann nichts verrutschen.
3. Jetzt näht ihr einmal um das Viereck herum. Das geht so: Zuerst fädelt ihr den Faden in die Nadel ein. Am besten lasst ihr den Faden doppelt und macht ins Ende einen Knoten, dann kann er nicht aus dem Nadelöhr rutschen. Zu Beginn stecht ihr die Nadel einmal von unten nach oben durch den Stoff und ein bisschen weiter wieder von oben nach unten. Dann verknotet ihr den Faden mit sich selbst, damit er nicht aus dem Stoff rutschen kann. Dann stecht ihr mit der Nadel immer 1 cm weiter in den Stoff und lasst die Nadel direkt neben dem vorherigen Loch wieder hochkommen. Das macht ihr, bis ihr fast das komplette Viereck mit dem Faden umrundet habt.
4. Kurz vor dem Ziel, wenn nur noch 5 cm zu nähen sind, verknotet ihr den Faden wieder mit sich selbst. Jetzt wird das Kissen gewendet – das heißt, die Seite vom Kissen, die bisher innen war, muss durch das Loch nach außen gezogen werden. Wenn das nicht direkt klappt, fragt einfach um Hilfe.
Jetzt ist das Kissen fast fertig! Nur noch die Füllung vom alten Kissen in das superduper neue Kissen stopfen und das Loch zunähen. Dazu stecht ihr, genau wie am Anfang, mit der Nadel einmal durch den Stoff und direkt daneben wieder zurück. Der Faden wird verknotet und wie bisher weitergenäht. Am Ende verknotet ihr den Faden wieder fest.
von Tine von Krause - Redaktion Wölflingsstufe
Hier gibt es die gestalteten Seiten zum Download: