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Auf Hike mit dem Kobold

Hike

Als es in der Ferne donnert, wird Hannah unruhig: „Oh Gott, wir haben uns bestimmt verlaufen. Wenn wir jetzt in ein Gewitter geraten.“ Ringsherum beginnt es zwischen den Bäumen bereits zu dämmern. Doch Laura, die die Karte hat, beruhigt sie: „Keine Sorge, das Dorf liegt hinter dem nächsten Hügel.“ Die fünf Mädchen der Sippe „Wilde Ponys“ gehen sicherheitshalber trotzdem schneller. Während Katharina über ihren schweren Rucksack flucht, schweigt Melina schon seit einer ganzen Weile und Nele sehnt sich einfach nur nach einem ruhigen Fernsehabend. Eine gute Stunde später sinken die fünf Mädels auf einem Bauernhof erschöpft, aber glücklich ins Stroh, während draußen das Gewitter tobt.

Pfadfinder mit Kluft und Plane auf den Rucksack gebunden
Katharina Wenderott

Gelebte Abenteuerpädagogik

Im Hike werden wirklich alle Inhalte der Abenteuerpädagogik zusammengefasst und gelebt. Sich auf den Weg ins Unbekannte begeben, neue Wege oder Gegenden erforschen, neue Menschen kennen lernen – jeder einzelne Augenblick eines Hikes ist für Jungpfadfinder*innen eine wichtige Erfahrung und ein großes Abenteuer. Das ist passend, weil Jungpfadfinder*innen zunehmend selbstbestimmter werden und sich getreu diesem Gedanken auch selbstständig in neuen Gebieten zurechtfinden sollen.

Abenteuer im Ungewissen

Der Hike ist eine Reise ins Unbekannte. Daher ist es super, wenn ihr ihn auch da durchführt, wo ihr euch noch nicht so gut auskennt. Es ist ungeheuer spannend, an jeder Weggabelung neu zu entscheiden, wohin es geht. Der Trupp oder die Sippe geht mit wenig Gepäck los, und verpflegt sich von mitgenommenem oder selbstorganisiertem Essen und sucht sich den Übernachtungsplatz eigenständig.

Schlafplatz suchen

Die Wahl des Nachtlagers hängt davon ab, ob ihr mit oder ohne Zelt unterwegs seid. Verzichtet ihr auf ein Zelt, wird euer Gepäck deutlich leichter und das Wandern macht mehr Spaß. Es bedeutet aber auch, dass ihr viel mehr auf Menschen zugehen müsst. Ob Heuschober, Gartenhaus, Garage oder Pfarrheim – schlafen könnt ihr an vielen Orten, fragt vorher nur um Erlaubnis. Ihr müsst euch also einsetzen und etwas wagen. Eure Verantwortung ist es übrigens auch, was ihr von eurem Verpflegungsgeld kauft. Mit zehn Euro könnt ihr entweder eine Handvoll Chips-Tüten kaufen oder ein komplettes Abendessen für die Sippe zaubern. Wichtig ist, dass es eure Entscheidung, euer Abenteuer ist!

Vorbereitung ist das A und O

Wichtig für euch als Leitungsteam ist eine gute Vorbereitung. Ihr solltet euren Trupp gut kennen und wissen, was ihr ihm zutrauen könnt. Ihr braucht das Einverständnis der Eltern und ihr habt die Aufsichtspflicht. Wenn die Sippen alleine unterwegs sind, empfiehlt es sich, jeden Abend neu die Unterkunft zu besuchen, um nach dem Rechten zu sehen. Wenn ihr ins Ausland fahrt, solltet ihr die dortigen gesetzlichen Bestimmungen kennen. Tipp: Fragt eine örtliche Pfadfindergruppe!

Merkmale des Hikes

Wie lange? Mindestens eine Übernachtung, auch länger möglich.

Ausrüstung? Zum einen die persönliche Ausrüstung für die Übernachtungen, zum anderen Material für die Gruppe. Dazu zählen vor allem ein Notfalltelefon und/oder eine Notfallnummer, Wanderkarte, Erste-Hilfe- Set, ggf. Kochausrüstung. Wichtig ist leichtes Gepäck. Wenn ihr Zelte mitnehmt, eignen sich Kothen, da ihr die Planen auf mehrere Personen aufteilen könnt.

Wer? Am besten geht ihr in Sippen oder kleineren Gruppen auf Hike. Je nach Alter könnt ihr alleine gehen oder eure Leiterinnen und Leiter begleiten euch.

Wohin? In unbekannten Gegenden. Ein Hike kann auch während eines längeren Lagers stattfinden. Ziel? Einfach unterwegs sein, Land und Leute kennen lernen, Gemeinschaftsgefühl stärken, mobil sein, Spaß haben …

Wie war`s? Am Ende treffen sich alle und erzählen, was sie erlebt haben.