Ein Spiel für Alle
Wölflinge haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Für sie ist es nicht wichtig, aus welchem Land jemand kommt, welche Hautfarbe, welches Geschlecht jemand hat, ob jemand nichts hört, sieht oder im Rollstuhl sitzt. Dieses Spiel versetzt die Teilnehmenden in unterschiedliche Rollen und hilft dabei andere Perspektiven einzunehmen.
Stufe(n)
Ziel
- Die Kinder sollen erkennen, vor welchen Herausforderungen Menschen mit Behinderungen in der Gruppenstunde bzw. im Alltag stehen und was für sie wichtig sein kann.
Dauer
60 – 90 Minuten
Anzahl der Personen
Gesamte Gruppe/ beliebig
Material
- Augenbinden,
- Kopfhörer,
- vorbereitete Karten mit Spielanweisungen,
- verschiedene Materialien, um das Spiel zu gestalten
Beschreibung
1. Einstieg:
Beginnt zum warm werden mit dem Spiel „Stille Post 14+“. Dafür werden Dreier-Teams gebildet. In jedem Team werden folgende Rollen verteilt: Ein Kind kann nicht sprechen, ein zweites kann nichts hören und ein drittes kann nichts sehen. Das stumme Kind bekommt eine Aufgabe auf einer Karte gezeigt. Diese Aufgabe gibt es nun pantomimisch an das gehörlose Kind weiter. Dieses sagt die Aufgabe dem dritten Kind weiter. Alle drei Kinder setzen dann gemeinsam die Aufgabe um. Aufgaben können zum Beispiel sein:
- Singt gemeinsam „Flinke Hände, flinke Füße“
- rennt dreimal im Kreis und gackert wie ein Huhn
- klettert über einen Zaun und so weiter...
Sprecht im Anschluss über folgende Fragen:
- Was kann ich besonders gut?
- Wie bereichere ich die Gruppe?
- Kennen wir Menschen mit besonderen Fähigkeiten oder Bedürfnissen, die vielleicht auch von dem vermeintlich Gewöhnlichen abweichen?
- Können wir mit unseren Fähigkeiten helfen, Barrieren für andere Menschen abzubauen?
2. Praktischer Teil:
Erfindet ein inklusives Spiel. Alle sollen ihre Fähigkeiten einbringen können. Alle sollen mitmachen können. Mögliche Leitfragen zur Vorbereitung:
- Welche Spiele spielen wir gerne in den Gruppenstunden?
- Kann sich jede*r einbringen? Wie sind bei uns im Spiel die Rollen verteilt?
- Gewinnen immer die Gleichen?
- Gibt es ein Spiel, bei dem alle eine faire Chance zum Gewinnen haben?
- Wie müsste so ein Spiel aussehen?
Los geht’s: Erfindet euer Spiel! Wenn ihr fertig seid, spielt euer Spiel. Versucht es danach auch mal mit folgenden Variationen:
- verbindet euch die Augen
- hört laute Musik
- ohne zu sprechen
- bindet die Beine zusammen
Reflexion
- Wie hat mir das Spiel gefallen? Was war gut? Was hat mich gestört?
- Konnte ich meine eigenen Fähigkeiten so einbringen, wie ich es mir gewünscht habe?
- Konnte das Spiel auch mit Einschränkungen gespielt werden? Was müsste anders sein?
Quelle
Jahresaktionsheft „nix besonderes“ S. 12 f.