Essen in zwei Welten
Schokolade und O-Saft oder Reis und Wasser? Diese Mahlzeit schmeckt nicht jedem*jeder gleichermaßen. Bei diesem „gemeinsamen“ Mittagessen erhalten nicht alle das Gleiche. Was tust du, wenn du dich ungerecht behandelt fühlst? Forderst du deine Rechte ein? Finde es heraus!
Stufe(n)
Ziel
- Ungerechtigkeiten wahrnehmen
- Handlungsstrategien entwickeln, was jede*r von uns gegen solche Ungleichheiten tun kann
Dauer
Min. 90 Minuten, auch für einen ganzen Tag denkbar
Anzahl der Personen
beliebig
Material
- Essen und Getränke von unterschiedlichen Kontinenten
Beschreibung
Ob im Lager oder auch mal in der Gruppenstunde, für gewöhnlich essen wir gemeinsam. Heute aber werden zwei Tische gedeckt: Tisch 1 bietet alle möglichen Köstlichkeiten (z.B. Bratkartoffeln mit Speck, Äpfel, Weintrauben), aber auch Produkte von anderen Kontinenten sind dabei (z.B. Orangensaft, Bananen, Schokolade). Tisch 2 ist hingegen etwas spärlich gedeckt (z.B. nur mit Reis und Ei, Wasser, ungesüßtem Tee).
Per Los werden die Teilnehmer*innen dem einen oder dem anderen Tisch zugeteilt: Ein Viertel darf am gefüllten Tisch 1 Platz nehmen, der Rest am anderen Tisch.
Und nun: Guten Appetit!
Nach dem Essen oder wenn Tisch 2 kurz vor der Meuterei steht, wird die Situation aufgelöst: Tisch 1 steht für die Länder im Globalen Norden, die reichlich Essen (auch aus anderen Regionen der Welt) zur Verfügung haben. Tisch 2 steht für die Länder des Globalen Südens, die wenig Essen haben und häufig noch nicht einmal die Produkte ihres eigenen Landes zur Verfügung haben, da diese sofort exportiert werden.
Im Nachgang:
Was können wir jetzt tun? Entwickelt Ideen, was jede/r von uns tun kann, um gegen diese Ungleichheiten zu wirken, z.B.: Durch den Einkauf fair gehandelter Lebensmittel sichern wir ein Grundeinkommen für die Produzenten. Vielleicht könnt ihr beim nächsten Pfarrfest oder der nächsten Stammesversammlung fair gehandelte Produkte anbieten? Je mehr Menschen informiert sind, desto größer ist die Chance, dass sich etwas ändert. Schreibt eure Erfahrungen auf Plakate und werbt für das Recht auf angemessene Lebensbedingungen!
Reflexion
- Wie hat es euch geschmeckt? (Für die Wölflingsstufe)
- Wie habt ihr euch gefühlt, als ihr gemerkt habt, dass die andere Gruppe etwas ganz anderes serviert bekommen hat?
- Seid ihr in Austausch mit der anderen Gruppe getreten? Wie sahen die Verhandlungen aus? Was kam dabei heraus?
- Warum sind Nahrungsmittel weltweit so ungleich verteilt?
Quelle
Jahresaktion 2010 – Tenemos derechos. Wir sind Rechthaber! S. 31:
Angelehnt an: Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG): Girl Guide, Pfadfinderinnen für Gerechtigkeit, 2008